Alle Menschen haben Ängste
Ängste sind eigentlich natürliche Vorgänge die unsere Vorfahren in einer Gefahrensituation auf Kampf oder Flucht vorbereiten sollten.
Auch heute bewahrt uns eine gesunde Angst vor potentiellen Gefahren.

Das Gehirn die Schaltzentrale – ohne Verstand – keine Prüfung
Es gibt mehrere Areale im Gehirn, die vereinfacht betrachtet bei Prüfungsängsten eine Rolle spielen.

Das Großhirn: Es ist der hochentwickelteste und größte Teil. In ihm werden beispielsweise Sinneseindrücke verarbeitet, Bewegungen koordiniert und das Denken und Erinnern ermöglicht und für das Bestehen der Prüfung die größte Rolle spielt.

Das Zwischenhirn: Das Zwischenhirn erfüllt wichtige vegetative (unterbewusste) Körperfunktionen. So reguliert es beispielsweise die Körpertemperatur und steuert Hunger- oder Durstgefühle. Zudem verarbeitet es Gefühle wie Angst, Trauer oder Freude.

Das Reptiliengehirn (Mittelhirn und Nachhirn): Das Reptiliengehirn gilt als ältestes Areal des Gehirns. Ihm haben wir die Regulierung absolut überlebenswichtiger Funktionen, wie die unseres Herzschlags, der Atmung sowie der Reflexe zu verdanken.

Kampf – Flucht Urprogramm
Waren unsere Vorfahren lebensbedrohlichen Gefahren ausgesetzt, blieb nur die Wahl zwischen Kampf oder Flucht. So diente das Herzrasen einer besseren Durchblutung der Muskeln, die beschleunigte Atmung der Erhöhung des Sauerstoffgehalts im Blut, kalte Hände, kalte Füße, um sich vor Verletzungen zu schützen.
Der Körper geht in den „kleinen Energiekreislauf“, das Unterbewusste (Zwischenhirn-Reptiliengehirn) übernimmt die Kontrolle. Die überlebeswichtigen Körperfunktionen müssen funktionieren. Dieses Überlebensprogramm wird unbewusst abgespult und dient dazu, die lebenswichtigsten Organe bei Kampf und Fluchtreaktion zu schützen. Sobald die Programme im Zwischen- und Reptilienengehirn laufen, können Sie keine Mathe Aufgaben lösen.
Die Prüfungssituation wird bei vielen Menschen als andauernde Gefahrensituation empfunden. Sie kämpfen im wahrsten Sinne des Wortes ihre Prüfung.
Dies in dieser Weise zu empfinden ist allerdings grundlos oder unangemessen.

Persönliche Disposition

Zudem kommt noch ein Zusammenspiel erblicher, neurobiologischer, emotionaler, psychologischer und persönlicher Faktoren, inwieweit sich Ihnen die persönliche Angst in übersteigerter Form äußert.

Genetische Faktoren

Genetische Faktoren scheinen für die Entstehung der verschiedenen Angststörungen bedeutsam zu sein. In den Familien von Patienten findet man eine Häufung von Angsterkrankungen. Die gute Nachricht ist, dass kein einzelnes, verantwortliches Gen identifiziert wurde. Dennoch muss man davon ausgehen, dass die Disposition auf die nächste Generation vererbt wird.

Neurobiologische Faktoren

Die biologischen und chemischen Vorgänge in unserem Körper spielen beim Ursprung von Angstattacken eine sehr wichtige Rolle. Bei Angststörungen ist vermutlich das Gleichgewicht von Botenstoffen (Neurotransmittern) wie etwa Serotonin, Noradrenalin oder Gamma-Aminobuttersäure (GABA) und im Gehirn gestört. Bei Angst-Patienten wurden zudem Veränderungen in bestimmten Gehirnbereichen festgestellt, die für die Steuerung menschlicher Emotionen zuständig sind.

Emotionale Faktoren

Der Begriff der Vulnerabilität spielt hier eine Rolle. Wie verletzt Sie ein negatives Ereignis? z.B. das Nichtbestehen einer Prüfung. Einige sind tief erschüttert, anderen macht dieser Umstand nicht aus.

Psychische Faktoren
Mehrere psychische Faktoren sind an der Entwicklung von Angsterkrankungen beteiligt. Traumatische Kindheitserlebnisse (z.B. körperliche oder seelische Gewalt, sexueller Missbrauch), aber auch langanhaltende und stressreiche Belastungen gelten als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Angststörung.Nach der Lerntheorie begünstigen negative Lernerfahrungen die Entstehung und Aufrechterhaltung von Ängsten. Was wir eindeutig erkennen ist, dass das Phänomen Prüfungsangst vielschichtige Ursachen haben kann. Daher ist es unseres Erachtens wichtig, der Prüfungsangst auf mehren Ebenen zu begegnen, um die Ursachen anzugehen.
Das fünf Ebenen Modell bieten Ihnen die Möglichkeit, den Ursprung Ihrer persönlichen Furcht besser zu verstehen und besser mit der Prüfungsangst umzugehen.

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